Amaranth – Ein vergessenes Supergetreide für innovative Lebensmittel und nachhaltige Landwirtschaft!

 Amaranth – Ein vergessenes Supergetreide für innovative Lebensmittel und nachhaltige Landwirtschaft!

Amarant, eine uralte Kulturpflanze aus Südamerika, erlebt in den letzten Jahren ein bemerkenswertes Comeback. Dieses sogenannte Pseudogetreide, botanisch gesehen kein Getreide, sondern eine krautige Pflanze der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae), besticht durch seine vielfältigen Eigenschaften und seinen hohen Nährwert. Amarant kann als wertvolles Lebensmittel für eine gesundheitsbewusste Ernährung dienen und gleichzeitig ein vielversprechender Rohstoff für nachhaltige Landwirtschaft sein.

Die Geschichte eines vergessenen Superfoods

Amarant war bereits vor über 8.000 Jahren bei den präkolumbianischen Völkern Mesoamerikas, wie den Azteken und Inkas, eine wichtige Nahrungsquelle. Die Samen wurden gekocht, geröstet oder zu Mehl verarbeitet und dienten als Grundlage für eine Vielzahl von Gerichten. Nach der Eroberung Südamerikas durch die Spanier geriet Amarant jedoch in Vergessenheit.

Erst in den letzten Jahrzehnten wurde das Interesse an diesem vielseitigen Pseudogetreide wieder geweckt. Heute wird Amarant in vielen Teilen der Welt angebaut und findet immer mehr Verwendung als Nahrungsmittel, Tierfutter und sogar als Rohstoff für Biokraftstoffe.

Nährstoffprofil und gesundheitliche Vorteile

Amarant besitzt ein beeindruckendes Nährstoffprofil, das ihn zu einem wahren Superfood macht. Im Vergleich zu anderen Getreidesorten enthält Amarant:

  • Mehr Protein: Mit etwa 14% Proteingehalt ist Amarant reich an hochwertigen Aminosäuren, inklusive allen essentiellen Aminosäuren.
  • Mehr Eisen: Amarant liefert mehr Eisen als andere Getreidearten, was ihn besonders für Menschen mit Anämie oder Eisenmangel wertvoll macht.
  • Glutenfrei: Amarant ist natürlich glutenfrei und daher ideal für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit.

Zudem enthält Amarant wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien. Studien zeigen, dass der regelmäßige Konsum von Amarant zu einer Verbesserung des Blutbildes, zur Senkung des Cholesterinspiegels und zur Stärkung des Immunsystems beitragen kann.

Vielfältige Verwendung in der Küche

Amarant lässt sich auf vielfältige Weise in der Küche verwenden. Die geschälten Samen können gekocht wie Reis oder Quinoa verwendet werden und dienen als Basis für Salate, Suppen und Beilagen. Gerösteter Amarant verleiht Müslis, Brot oder Kuchen eine nussige Note und zusätzliche Nährstoffe. Amarantmehl eignet sich zum Backen von glutenfreien Broten, Keksen oder Pfannkuchen.

Kreative Kochideen mit Amarant:

  • Amaranth-Salat mit gegrilltem Gemüse und Feta: Ein erfrischender Salat, der durch die leicht nussige Note des Amarants überzeugt.
  • Amarant-Pfannkuchen mit Ahornsirup: Fluffige Pfannkuchen, die dank Amarantmehl glutenfrei und besonders proteinreich sind.
  • Amaranth-Suppe mit Kokosmilch und Ingwer: Eine wärmende Suppe, die durch den leicht süßen Geschmack des Amarants überzeugt.

Amaranth in der Landwirtschaft: Nachhaltig und ertragreich

Amaranth ist nicht nur ein wertvolles Lebensmittel, sondern auch eine vielversprechende Kulturpflanze für eine nachhaltige Landwirtschaft. Der Anbau von Amarant bietet zahlreiche Vorteile:

  • Widerstandsfähigkeit: Amarant ist tolerant gegenüber Trockenheit, Hitze und schlechten Böden. Er kann daher auch in Regionen angebaut werden, die für andere Getreidesorten ungeeignet sind.
  • Nährstoffreiche Böden: Amaranth bindet Stickstoff aus der Luft und reichert so den Boden mit Nährstoffen an. Dies reduziert die Notwendigkeit von Kunstdünger und fördert die Fruchtbarkeit des Bodens.
  • Vielfältige Anwendung: Amarant kann als Lebensmittel, Tierfutter und Biomasse für die Energiegewinnung genutzt werden.

Produktion und Verarbeitung von Amaranth

Amaranth wird wie andere Getreidearten angebaut und geerntet. Die Samen werden anschließend geschält, gereinigt und getrocknet. Für die Weiterverarbeitung stehen verschiedene Methoden zur Verfügung:

  • Gekocht: Gekochter Amarant kann als Beilage oder Grundlage für Salate, Suppen und Aufläufe verwendet werden.
  • Geröstet: Gerösteter Amarant verleiht Müslis, Brot oder Kuchen eine nussige Note und zusätzliche Nährstoffe.
  • Gemahlener Amaranth: Amarantmehl eignet sich zum Backen von glutenfreien Broten, Keksen oder Pfannkuchen.

Amarant: Ein vielseitiges Supergetreide für die Zukunft

Amarant ist ein vielseitiges Pseudogetreide mit einem beeindruckenden Nährstoffprofil und zahlreichen Vorteilen für Mensch und Umwelt. Durch seine Widerstandsfähigkeit und Vielseitigkeit kann Amarant einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Landwirtschaft leisten. In Zukunft werden wir sicherlich noch mehr Produkte und Anwendungen aus diesem “vergessenen” Superfood sehen.

Tabelle: Vergleich der Nährwerte von Amarant mit anderen Getreidesorten (pro 100g)

Nährstoff Amaranth Reis Quinoa Weizen
Kalorien 371 kcal 362 kcal 395 kcal 341 kcal
Protein 14 g 7.6 g 4.4 g 10.8 g
Kohlenhydrate 65.8 g 78.3 g 73 g 72.9 g

Amarant ist ein faszinierendes Beispiel für eine alte Kulturpflanze, die in der modernen Welt wieder an Bedeutung gewinnt. Durch seine vielfältigen Eigenschaften und Vorteile bietet Amaranth großes Potenzial für eine nachhaltige Zukunft – sowohl in Bezug auf Ernährung als auch Landwirtschaft.